ALMA ON TOUR    BIOGRAFIE    STÜCK    FILM    BUCH    PRESSE    PHOTOS    INFORMATION    KARTEN Alma
  Abstandhalter  
 
 
E-Mail
 
Nestroy-Preis
 
Photos
   Szenenfotos
   Südbahnhotel
   Panoramas
   Historische Photos
 
Information
   Allgemeine Information
   20 Jahre "Alma"
   Paulus Manker zu Alma
   Pressetexte
   Das Polydrama
   Statistik
   20 Jahre Alma
 
Bios
   Paulus Manker (Regisseur)
   Joshua Sobol (Autor)
 
Interviews
   Interview mit Joshua Sobol
   Interview mit Paulus Manker
 

Video
   Szenenausschnitte

 
Das Stück
   Stücktext
 
Historische Sounds (Download mp3)
   Historische Tondokumente
 
Pressespiegel
   1996 - 2018
   Zitate
 

Archive
   Venedig 2002
   Lissabon 2003
   Los Angeles 2004
   Petronell 2005
   Berlin 2006
   Semmering 2007
   Wien 2008
   Wien 2009
   Jerusalem 2009
   Wien 2010
   Prag 2011
   Wien 2012
   Wien 2013
   Wiener Neustadt 2014
   Wiener Neustadt 2015
   Wiener Neustadt 2017
   Wiener Neustadt 2018
   Wiener Neustadt 2019
   Berlin 2022

 
Impressum
 

Alma Mahler: Egoistin trifft auf Egoisten
Kurier, 20. August 2002, von Henriette Horny

Sie können mit Franz Werfel ins Exil gehen, zuschauen wie Oskar Kokoschka versucht Alma Mahler zu vergewaltigen, Gustav Mahler zu Grabe tragen oder Alma Mahler in ihrer Dreigespaltenheit bewundern. Sie können natürlich zwischen diesen und zahlreichen weiteren Szenen, die den Palazzo Zenobio mit theatralischem Leben erfüllen, auch frei flanieren. Sicher ist, Sie versäumen immer etwas, bei diesem Theater, das sich in zwei Palazzo-Etagen und im Garten breit macht und sogar eine kleine Bootsfahrt durch Kanäle inkludiert.
"Alma" ist eine bewegte und bewegende Angelegenheit, die zeigt, dass weder einzelne Menschen noch Epochen in ihrer Komplexität je zu fassen sind. Nach erfolgreichen Jahren im Sanatorium Purkersdorf ist "Alma", das Erfolgstheater von Joshua Sobol in der Regie von Paulus Manker, nach Venedig übersiedelt. Am 22. August hat das Stück, das vom Wirken einer untergehenden Gesellschaft an der Wende des neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert berichtet, im Palazzo Zenobio Premiere.

In drei Previews wurde die für Venedig adaptierte Form vorgestellt.
Die wichtigste Änderung ist die Sprache. In Venedig wird "Alma" in einem Gemisch aus Englisch und Italienisch mit deutschen Einsprengseln gespielt. Klingt verwirrend, ist aber erstaunlich geordnet. Begleitet man etwa Franz Werfel, ist man im italienischen Sprachzweig, Helmut Berger konversiert vornehmlich englisch, etc. Der zweite große Unterschied ist das Ambiente. Der Palazzo Zenobio ist ein mit Stuckelementen, Gemälden und Spiegeln reich verzierter Bau, der zudem mit Requisiten ziemlich voll geräumt ist. Hier ist man wirklich in einer anderen Welt, viel weiter entfernt der Gegenwart als in der klaren Architektur des Sanatoriums Purkersdorf.

Die Darsteller Die Zerrissenheit von Alma tritt in den drei Darstellerinnen der jugendlichen Verführerin (Lea Mornar), der Erdigen (Nicole Ansari-Cox) und der Intellektuellen (Wiebke Frost) glänzend zu Tage. Der ewig leidende Franz Werfel wird von Nikolaus Paryla überzeugend gegeben und die brüchige Gestalt des Gustav Mahler, der zum Fortschritt tendiert, und fest im neunzehnten Jahrhundert wurzelt, verkörpert Helmut Berger perfekt. Wie in einem Rauschzustand und doch immer wieder sehr überlegt und berechnend zeichnet Paulus Manker die Figur des Oskar Kokoschka.

Dass alle am Drama Alma Beteiligten grenzenlose Egoisten sind, die sich außer um ihre eigenen Belange wie Macht, Ruhm und Gefühle um nichts scheren, gipfelt in der Person der alten Alma (Milena Vukotic).

Die Mehrsprachigkeit hat "Alma" noch um eine Dimension erweitert. Eine im besten Sinn internationale Produktion.

> zurück